Anatol
So. Ich weiß nicht, ob das hier überhaupt jemand liest. Aber ist das wichtig? Vielleicht werde ich ein paar Links verschicken, vielleicht auch nicht.
Ich habe heute meiner Mutter von IHM erzählt. Sie hat mir mehr oder weniger die Erlaubnis gegeben, ihn zu lieben. Also, was werde ich tun? Weiterhin jeden Gedanken an ihn verleugnen? Oder mich ergeben? Habe ich eine Zukunft? MIt ihm? Oder überhaupt.
Ja. Ich habe eine Zukunft. Ich habe bald einen Hund. Ein Hund sollte nicht meine Zukunft sein. Pläne sollten es sein. Ich werde eine Lehre anfangen, wenn ich Glück habe. Aufhören zu studieren und endlich tun, was ich kann, was mir Spaß macht. Was UNS Spaß macht.
Anatol. Ich wollte euch von ihm erzählen. Anatol ist 23 Jahre alt, seit acht Jahren ist er das. Er wird nicht älter, aber das werde ich ja auch nicht, tief in mir drin. Anatol ist nicht sehr groß, 1,83 m nur. Das macht ihn manchmal traurig. Er hat schulterlange schwarze Haare und so dunkelbraune Augen, dass sie fast auch schwarz sind. Man kann sich völlig in ihnen verlieren. Ich tue es oft, wenn ich ruhig werden muss.
Anatol trägt gerne schwarz, und alles, was er sagt, ist gewichtig. Ich höre seine Gedanken. Manchmal ist das schön, oft nervig. Auf ihn kann ich mich verlassen. Wenn ich Unsinn machen will, schreit er und ich höre auf. Er mag mich. Liebt mich. Das ist ein schönes Gefühl. Wenn einen einer liebt, auch wenn es nur ein abgespaltener Teil der eigenen Persönlichkeit ist. Wenn es sonst schon niemanden gibt...
So, das reicht jetzt. Mehr morgen!
AL